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Laufradgröße: 20 Zoll vs. 26 Zoll

Vorteile und Nachteile beim Liegerad

20 Zoll oder 26 Zoll? Bei Liegerädern und insbesondere Trikes in Tadpole-Bauweise immer wieder ein Thema. Im Detail geht es dabei meist um die Laufradgröße des Hinterrads. Das sorgt bei unseren Zweirädern wie auch bei unseren Dreirädern für Antrieb.

Über die beste Laufradgröße beim Liegerad gibt es viele Meinungen. Eine Glaubensfrage? Nur bedingt! Sowohl das kleine 20-Zoll- als auch das große 26-Zoll-Rad bringen Vorteile und Nachteile mit sich. Die können im Großen und Ganzen eigentlich gut definiert werden. Am Ende kommt es – wie beim Liegerad-Modell an sich – auch hier auf den Einsatzzweck an. Und auf die damit verbundenen Anforderungen …

20 Zoll

Kompakt und robust

Das kompakte 20-Zoll-Hinterrad ist so etwas wie der Klassiker beim Liegedreirad – nicht nur bei uns. Und so rollte auch das erste Trike von HP Velotechnik, der „Ur-Scorpion“ (siehe Foto) auf drei Rädern mit je 20 Zoll aus der Werkhalle.

Dreiräder mit einem 20-Zoll-Hinterrad bieten wir aktuell in der Scorpion-Serie und in der Gekko-Serie an. Unser Delta tx steht und fährt auf zwei Hinterrädern in 20-Zoll-Größe. Mit dem faltbaren Trekking-Liegerad Grasshopper fx nutzen wir darüber hinaus bei den Zweirädern die Vorteile dieser Laufradgröße.

HP Velotechnik Scorpion 20 Zoll Inch historisch Studio Zum Vergrößern klicken

Zu den offensichtlichen Vorteilen zählen sicher die kompakteren Abmessungen. Das Rad kann insgesamt gut kürzer konstruiert werden. Und unsere faltbaren Liegeräder können aus dem gleichen Grund in der Regel noch kleiner gefaltet werden als die entsprechenden 26-Zoll-Varianten. Zudem ergibt sich durch das 20-Zoll-Hinterrad ein kleinerer Wendekreis und es bleibt darüber hinaus jede Menge Platz für Gepäck.

Das 20-Zoll-Rad selbst ist im Vergleich in sich stabiler und robuster gegen Stöße und Schläge nicht nur in der Vertikalen. Die relativ kurzen Speichen stehen in dem kleinen Rad in einem weniger steilen Winkel und können so auch größere Kräfte gut abfangen.

foldable recumbent trike faltbares liegedreirad gekko fx 20 Zum Vergrößern klicken

Agil und wendig

Aufgrund einer geringeren Hebelwirkung treten weniger Torsionskräfte bei schneller Kurvenfahrt auf; d.h. der Hinterbau ist weniger Belastung durch Querbeschleunigung ausgesetzt. Das spielt bei Trikes eine Rolle, denn hier ist es nicht möglich, sich zusammen mit dem Rad in die Kurve zu legen. Zweiräder lehnen sich in Richtung dieser Querkräfte und nehmen sie „nach unten“ hin auf. 

Hinsichtlich der Fahrdynamik kann das 20-Zoll-Rad außerdem damit punkten, dass es leichter und weniger träge ist als ein großes Rad: Es dreht sich agiler, d.h. es lässt sich prinzipiell mit weniger Energieeinsatz beschleunigen.

Vor allem beim Stop and Go im Stadtverkehr ist das von Vorteil, wo das kompakte Rad zudem seine Wendigkeit voll ausspielen kann. Aber auch bergauf ist die Agilität von Nutzen. Ganz abgesehen davon, dass sich kleinere Übersetzungen der Gangschaltung einfacher realisieren lassen. Der Gewichtsvorteil zahlt nebenbei auch auf die Frage nach dem Gesamtgewicht ein. 

Komfort ist relativ

Die Rahmengeometrie betrachtet, kann das Hinterrad näher in Richtung des Sitzes verbaut werden. Im Effekt liegt das Rad damit enger am Schwerpunkt des gesamten Systems auf dem Untergrund auf. Oder andersherum: Das Rad hat als Ganzes einen relativ weiter hinten liegenden Schwerpunkt. Das kommt der Traktion zugute, während im Gesamtsystem mit Fahrer eine ausgewogene Gewichtsverteilung mit relativ mittigem Schwerpunkt gut umgesetzt werden.

Etwaige Abstriche beim Komfort der kleinen Räder gleicht ein gutes Fahrwerk mit Federung aus. Dabei kommt dem 20-Zoll-Rad auch hier sein geringeres Gewicht zugute, denn es reagiert aufgrund der geringeren ungefederten Masse schneller auf Unebenheiten. Bei ungefederten Rädern können breite Reifen mit großem Volumen Stöße auf rauer Fahrbahn zumindest etwas dämpfen.

full suspension folding trike scorpion fs 20 Zum Vergrößern klicken

Auf Reisen mit dem Liegerad schätzen Globetrotter neben der Robustheit und dem Mehr an Gepäckkapazität insbesondere den geringeren Bedarf an Ersatzteilen: Schläuche und Decken (Mäntel) müssen nur in einer Reifengröße mitgenommen werden. Das ist auf Reisen komfortabel, aber auch für die eigene Werkstatt zuhause einfacher.

26 Zoll

Markant und laufruhig

Laufräder mit 26 Zoll haben insbesondere in den letzten Jahren eine große Fangemeinde bei Trike-Fans gefunden. Das hat oft wahrscheinlich einfach optische Gründe. Warum aber auch nicht? Immerhin legen die großen Hinterräder nicht nur einen markanten Auftritt hin, sondern haben durchaus Vorteile.

Die Zweirad-Klassiker von HP Velotechnik, Streetmachine Gte und Speedmachine wurden von Anfang mit 26-Zoll-Hinterrad konstruiert. Aber auch unser schnellstes E-Trike, das Scorpion fs 26 S-Pedelec, kommt ganz bewusst mit der großen Antriebseinheit im Heck.

sportliches liegedreirad trike scorpion Zum Vergrößern klicken
recumbent mtb all terrain off road scorpion fs 26 enduro Zum Vergrößern klicken

Speed? Aber sicher!

Bei 26-Zoll-Rädern stehen die fahrdynamischen Eigenschaften klar im Vordergrund. Das beinhaltet zum einen die besseren Überrolleigenschaften bei Hindernissen. Dafür müssen Sie nicht gleich ins Gelände: Selbst auf vergleichsweise gutem Fahrbahnbelag bringt das große Laufrad spürbar mehr Komfort. Es schluckt Schläge und Stöße, die Sie bei einem 20-Zoll-Rad bereits spüren würden. Das ist natürlich angenehm, aber nicht zuletzt bringt es auch ein Plus in puncto Sicherheit.

Für mehr Sicherheit steht zum anderen die Konstruktion der Rahmengeometrie. Der relativ lange Radstand sorgt an sich bereits für Laufruhe und Spurstabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Zudem liegt der Schwerpunkt des Gesamtsystems im Vergleich näher in Richtung Vorderachse. Das verringert bei Tadpole-Trikes die Kippneigung bei schneller Kurvenfahrt.

Die größere und weiter außen liegende Schwungmasse des 26-Zoll-Rads kommt vor allem beim ungestörten Gleiten durch die Landschaft zum Tragen. Einmal auf Geschwindigkeit will das Rad gefühlt einfach weiterlaufen – nicht nur bergab, sondern auch in der Ebene. Und dabei müsste sich ein kleines Rad auch noch viel schneller drehen, um gleichermaßen Speed zu machen.

Eine Frage des Antriebs

Bei einem Elektroantrieb im Hinterrad wie dem Neodrives-System spielt der letzte Punkt eine Rolle: Ist das Gelände überwiegend und sehr steil, ist der 20-Zoll-Antrieb bei Anstiegen im Vorteil, denn der dreht im Vergleich schneller und sorgt so dafür, dass der Motor bei niedrigeren Geschwindigkeiten effizienter arbeitet.

Mehr Platz fürs Schaltwerk: Der nicht nur bei Kettenschaltungen notwendige Kettenspanner liegt bei einem 26-Zoll-Laufrad naturgemäß höher über dem Boden. Dadurch ist der Antrieb an dieser Stelle auch bei längeren Schaltkäfigen weniger Einflüssen durch aufwirbelnden Staub und Schmutz ausgesetzt.

schnelles liegerad e-bike bis 45 km/h scorpion fs 26 s-pedelec Zum Vergrößern klicken

Bei guter Pflege des Antriebs handelt es sich hier allerdings nicht wirklich um ein Problem und reduziert sich mehr oder weniger auf das optische Erscheinungsbild. Ähnliches gilt für die bei 26-Zoll-Rädern im Verhältnis kleineren Kettenblätter vorne am Tretlager: Hier ist es zwar leichter, Kettenlänge und Schaltung so aufeinander abzustimmen, dass sämtliche Gangkombinationen realisierbar sind (z.B. „groß/groß“). Am Ende sollten bestimmte Kombinationen aber ohnehin vermieden werden und so landen wir bei allen technischen Vorteilen am Ende doch wieder unweigerlich bei der Frage nach dem persönlichen Geschmack.

Direktvergleich

20 vs. 26 Zoll – kurz und bündig

20-Zoll-Laufrad

  • Kompaktere Abmessungen des Rades. Insgesamt kürzer. Auch gefaltetes Rad kompakter.
  • Kleinerer Wendekreis.
  • Mehr Stauraum für Gepäck
  • Schwerpunkt näher an der Aufstandsfläche, Rad näher am Sitz + Traktion des Hinterrades.
  • Laufrad ist in Relation leichter.
  • Geringere Trägheit. Rad lässt sich schneller bzw. mit weniger Energieaufwand beschleunigen. Vor allem bergauf und im Stadtverkehr von Vorteil (Stop and Go).
  • Stabiler und robuster gegen Stöße und Schläge aus verschiedenen Richtungen. Zudem weniger Hebelwirkung und damit Torsionseinflüsse bei schneller Kurvenfahrt (v.a. bei Trikes). 
  • Ersatzteilversorgung – Schläuche und Reifen (Decken) fürs ganze Rad nur eine Reifengröße.

26-Zoll-Laufrad

  • Bessere Überrolleigenschaften bei Hindernissen – bietet Sicherheit und Komfort.
  • Stabilerer Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten.
  • Schwerpunkt näher an der Vorderachse – verringert die Kippneigung.
  • Höhere Trägheit – hält mit hoher Schwungmasse gut die Geschwindigkeit, muss dafür aber auch erstmal beschleunigt werden. In der Regel sind leichtere Laufräder immer im Vorteil.
  • Laufrad muss sich bei hohen Geschwindigkeiten nicht so schnell drehen.
  • Kleinere Kettenblätter bei gleicher Übersetzung und Kassette.
  • Schaltwerk / Kettenspanner liegt höher über dem Boden. Damit etwas weniger Verschmutzung der Schaltwerksröllchen.

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